Gesundheit – und was wir selbst dafür tun können

Doris Paas Expertin bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Doris Paas Expertin bei Nahrungsmittel-unverträglichkeiten

Gesundheit steht bei den meisten Menschen ganz oben auf dem Wunschzettel, und wir wünschen »Gesundheit«, wenn jemand niest. Ein berechtigter Wunsch! Wünschen allein jedoch reicht nicht – wir müssen schon etwas dafür tun, um bis ins hohe Alter gesund und fit zu bleiben. Ärzte und Krankenkassen können uns zwar unterstützen, gesund zu werden, wenn wir erkrankt sind, aber der größte Wunsch ist es doch, gar nicht erst krank zu werden. Und dabei können wir selbst uns am besten helfen!

Wie ging es unseren Vorfahren?

Wenn man von Verletzungen und den daraus resultierenden Folgen (wie z.B. Infektionen von offenen Wunden) absieht, waren unsere Urahnen in der Regel wesentlich gesünder, leistungsfähiger und ausdauernder als wir. Und das aus gutem Grund: Sie aßen nur bekömmliche Lebensmittel, die sie sich mit viel Bewegung mühevoll sammelten und erjagten. Dies waren wichtige Voraussetzungen für eine robuste Gesundheit. Zudem gab es Nahrung nicht jeden Tag im Überfluss, so dass sich die Menschen damals zwar ab und an, wenn sie ein größeres Tier erlegt hatten, satt essen konnten, danach aber war bis zum nächsten Jagderfolg »Schmalhans Küchenmeister« – insgesamt also eine moderate Nahrungsaufnahme. Eine weitere Grundlage für die Gesundheit ergab sich dadurch automatisch: eine gesunde Verdauung, denn die Menschen verzehrten überwiegend pflanzliche Lebensmittel, die viele Ballaststoffe enthielten und tranken frisches Quellwasser.

Schauen wir uns den »Ist-Zustand« an

Heute sehen unsere Lebensumstände anders aus: Nahrung gibt es zumindest bei uns in Hülle und Fülle, und wir brauchen kaum mehr dafür zu tun, als mit dem Auto zum nächsten Supermarkt zu fahren und den Einkaufswagen mit mehr oder meist weniger verträglichen Produkten zu füllen. Aus Zeitmangel fällt die Wahl viel zu häufig auf Fertigprodukte, die Zutaten enthalten, die weder wir noch unser Verdauungssystem kennen. Ballaststoffe sind in diesen aus der Fabrik stammenden »Lebensmitteln« kaum noch enthalten, und Aussehen, Geschmack und Geruch sind allzu oft künstlich.

Bei der Zubereitung, die sich im Extremfall auf das Aufreißen der Verpackung und das Erwärmen in der Mikrowelle beschränkt, kommen unsere Sinne viel zu kurz: das Anschauen und Befühlen der frischen Zutaten, das Aussuchen der Gewürze und Erschnuppern der köstlichen Gerüche, das Abschmecken beim Kochen und – vor allem – die Vorfreude auf das leckere Gericht fehlen so gut wie gänzlich. All diese Sinneseindrücke aber sind notwendig, um unsere Verdauung richtig funktionieren zu lassen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Sehen, fühlen und riechen lässt uns »das Wasser im Mund zusammen laufen«, und ohne ausreichenden Speichel und viele andere Verdauungssäfte, die bereits vor dem Essen z.B. in der Bauchspeicheldrüse gebildet werden, kann unsere Verdauung nicht richtig funktionieren.

Fertiggerichte lassen sich auch viel leichter und schneller hinunterschlingen als Mahlzeiten aus naturbelassenen Zutaten, die wir länger kauen müssten. So wird zu wenig Speichel produziert, der die Nahrung bereits im Mund vorverdauen könnte. Magen und Darm können das Versäumte nicht mehr so ohne Weiteres nachholen, und Verdauungsprobleme sind die Folge.

Zudem ist die Menge der verzehrten Nahrung im Allgemeinen größer, die bei langsamerem Essen und intensiverem Kauen automatisch begrenzt würde: unser Sättigungsgefühl, das uns etwa 20 Minuten nach dem Beginn einer Mahlzeit signalisieren würde, dass es genug ist, registriert nur unzureichend, wie viel wir in dieser Zeit zu uns genommen haben.

Anschließend legen wir ein Päuschen auf dem Sofa ein, um die reichliche Mahlzeit zu verdauen. Magen und Darm aber sind von Haus aus »faul«, sie arbeiten wesentlich effektiver, wenn sie von außen angeregt werden. Würden wir jetzt einen Spaziergang machen, könnte der Speisebrei wesentlich schneller verarbeitet werden. Der Tagesabschluss vor dem Fernseher – nach einem meist zu späten Abendessen und vielleicht noch mit Chips oder Schokolade – gibt unserer Gesundheit dann den Rest, denn diese Dinge liegen wortwörtlich schwer im Magen: das Verdauungssystem schaltet auf »Nachtbetrieb« und die verbliebenen Nahrungsreste und fetten, ungesunden Zutaten können nicht verarbeitet werden.

Was könnten wir besser machen?

Gesundheit ist in erster Linie Vorbeugung, die alle Schritte umfasst, die es unserem Körper ermöglichen, gar nicht erst krank zu werden. Oder aber Maßnahmen, die unseren Körper dabei zu unterstützen, kleinere Unpässlichkeiten rasch selbst zu beheben.

Zuallererst gilt es zu schauen, was wir essen: Auf unserem Speiseplan sollten viele frische Lebensmittel stehen, die diesen Namen tatsächlich noch verdienen. Je weniger verarbeitet diese Lebensmittel sind, desto besser. Nur wenn wirklich die Zeit nicht ausreicht, darf es auch mal ein Fertigprodukt sein – dies sollte aber eher die Ausnahme als die Regel sein. Lernen Sie wieder, wie viel Spaß es machen kann, aus den verschiedensten Zutaten leckere Gerichte zu zaubern! Zum Frühstück ein ballaststoffreiches Müsli mit frischem Obst, zum Mittag viel Gemüse und wenig Fleisch und zum Abend ein kleiner Salat. Mit dieser Auswahl bleibt auch Ihr Säure-Basenhaushalt im grünen Bereich.

Zu einem gesunden Essen gehört übrigens auch eine ausreichende Trinkmenge. Trinken Sie zu wenig, bleibt der Stuhl zu fest, und der Darm hat Mühe, ihn durch den Darm zu befördern. Zudem hat der Dickdarm mehr Zeit, dem Stuhl größere Flüssigkeitsmengen zu entziehen, und Verstopfung ist die natürliche Folge. Trinken Sie am besten reichlich klares Wasser – entweder aus der Leitung oder als Mineralwasser. Aber auch Kräuter- oder Früchtetee sind gut geeignet. Wenn Sie Fruchtsaft trinken möchten, lassen Sie sich diesen als Schorle schmecken, denn reiner Saft ist reich an Fruchtzucker, der kalorienmäßig ebenso zu Buche schlägt wie normaler Haushaltszucker. Limonaden, Cola und alle »Lifestyle-Getränke« sollten als Genussmittel nur so selten wie möglich verzehrt werden.Sie sind nicht nur Zuckerbomben, sondern enthalten so gut wie immer alle möglichen Farb-, Säuerungs- und sonstigen Zusatzstoffe, die unserem Körper nicht gut tun.

Alle anderen »Genussmittel« wie Alkohol, Zucker, Süßigkeiten, Kuchen und vieles mehr sollten ebenso auf ein Mindestmaß reduziert werden. Und über den gesundheitlichen »Wert« von Zigaretten muss sicherlich nicht mehr gesagt werden, als dass Nikotin, Teer und die vielen weiteren Zusatzstoffe in Zigarettenrauch an allererster Stelle der gesundheitsschädigenden Substanzen stehen!

Eine weitere Maßnahme ist die Bewegung: Schreiben Sie doch einmal nur für zwei Wochen auf, wie viel Sie sich bewegen. Sie werden wahrscheinlich überrascht sein, wie wenig dies ist! Glauben Sie mir, selber Fußball zu spielen (oder spazieren zu gehen, Rad zu fahren, schwimmen zu gehen, oder, oder, oder …) macht viel mehr Spaß, als anderen beim fröhlichen Spielen zuzusehen. Suchen Sie sich die Sportart aus, die zu Ihnen passt. Vor allem aber lassen Sie es langsam angehen und überfordern Sie sich nicht über Gebühr. Aber:

Ab und zu dürfen Sie ruhig außer Atem kommen! Eine tiefe Atmung ist gut für die Gesundheit: Die Durchblutung aller Muskeln und auch aller Organe wird gefördert, so dass die Körperfunktionen optimiert werden. Eine effektive Atmung unterstützt auch die Verdauung, denn durch die Bewegungen unserer Atemmuskulatur und des Zwerchfells wird auch ihr Darm so richtig durchgeknetet und angeregt.

Und wie können wir unsere Verdauung optimieren? Verdauung ist nicht nur das, was wir auf der Toilette hinterlassen. Die Verdauung beginnt bereits – wie beschrieben – mit Augen, Nase und den anderen Sinnesorganen. Weiter geht es dann im Mund, wo wir die Nahrung mit den Zähnen zerkleinern und mit Speichel vermischen. Im Magen wird die Speise mit der Magensäure keimfrei gemacht und für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Im Dünndarm wird der Großteil der Nährstoffe zerlegt und ins Blut aufgenommen, um als Baustoff und Energie zu den Köperzellen, zu den Muskeln und ins Gehirn zu gelangen. Im Dickdarm helfen unzählige freundliche Darmbakterien bei der Verwertung noch nicht aufgenommener Bestandteile, und die Flüssigkeit wird der Wiederverwertung zugeführt. Nur die wirklich unverdaulichen Reste und auch schädliche Gift- und Schadstoffe werden ausgeschieden.

Sie sehen: Verdauung ist nicht nur ein wunderbarer, sondern auch lebenswichtiger Prozess, der übrigens noch genauso funktioniert wie bei unseren Vorfahren. Und von diesen Vorgängen bemerken wir so lange gar nichts, wie sie problemlos funktionieren. Erst, wenn etwas bläht, stockt, zwickt oder »in die Hose geht«, stellen wir fest, dass etwas im Argen liegt. Und was dann? Lesen Sie einfach noch einmal die vorangegangenen Abschnitte! Gesundes Essen, ausreichende Bewegung mit einer ausreichenden Trinkmenge und ein tiefer Atem führen meist ganz automatisch auch zu einer gesunden Verdauung. Gesundes Essen enthält genügend Ballaststoffe, die das Volumen des Darminhalts vergrößern und so den Darm zu einer besseren Tätigkeit anregen.

Aber der Darm ist auch ein »Sensibelchen«: Auf Stress beispielsweise reagiert er mit Störungen. Sorgen Sie also mit einem klugen Stressmanagement dafür, Ihren Stress weitestgehend zu minimieren oder zumindest unvermeidlichen Stress mit Entspannungsübungen, Sport oder einem abendlichen Spaziergang zu kompensieren. Und ausreichender und erholsamer Schlaf hilft ebenfalls, die Verdauung und damit die Gesundheit zu optimieren.

Und wenn es doch einmal an einer Stelle hakt?

Auch der sorgsamste Umgang mit sich selbst kann manchmal versagen, so dass Sie sich schlecht fühlen. Bei gravierenden Erkrankungen müssen Sie selbstverständlich sofort zum Arzt gehen. Bei kleineren »Befindlichkeitsstörungen« können Sie aber genau auf die möglichen Ursachen schauen und Ihren Körper möglichst frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen und sanften Mitteln unterstützen, sich selbst zu helfen.

Wenn es – beispielsweise wegen beruflicher Erfordernisse – einmal nicht möglich ist, Ihre Mahlzeiten aus frischen Zutaten zuzubereiten, können Sie entscheiden, welche Maßnahmen sich eignen, die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr sicherzustellen. Das eine oder andere Stück Obst oder eine Möhre lassen sich auch leicht mit auf die Arbeit nehmen und ggf. können Nahrungsergänzungsmittel – wenn sie sinnvoll angewendet werden – ein wenig unterstützen. Bevorzugen Sie aber Mittel natürlichen Ursprungs, denn die dort enthaltenen Vitalstoffe können wesentlich besser vom Körper aufgenommen werden als die künstlich hergestellten.

Die Verdauungstätigkeit können Sie mit Bewegungsübungen anregen, die man zwischendurch an fast jedem Ort ausüben kann. Wenn dies aber nicht hilft oder nicht ausreicht, können Sie Ihre Verdauungsdrüsen z.B. mit Bitterstoffen anregen und den Ballaststoffgehalt mit Produkten aus Flohsamenschalen anreichern und so die Qualität Ihrer Verdauung optimieren.

Vor allem aber können Sie Ihrer Psyche viel Gutes tun: Ein gutes Buch, ein abendliches Fuß- oder Vollbad mit einem Basenzusatz, eine sanfte Massage mit einem Aromaöl und vieles andere mehr, können für Ihre Gesundheit genauso wie für Ihre Genesung das Tüpfelchen auf dem I sein.

Einen Tipp habe ich noch für Sie

Stöbern Sie doch einmal auf dieser Website. Sie finden hier zahlreiche empfehlenswerte Produkte, die Ihnen helfen können, Ihre Gesundheit vorbeugend zu stärken oder im Bedarfsfalle die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers sanft zu unterstützen. Es gibt auch viele Dinge, die »einfach nur« Ihr Wohlbefinden steigern. Aber Sie wissen ja jetzt, dass auch das Ihrer Gesundheit zugutekommt. Schauen Sie, welche Produkte für Sie geeignet sind – ggf. hilft Ihnen das Vivawenzel-Team gerne weiter. Und wenn Sie z.B. bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder anderen Problemen Zweifel haben, biete auch ich Ihnen in meiner »Praxis für Ganzheitliche Gesundheit und Prävention« eine individuelle Beratung an.

Sie sehen: Ihre Gesundheit liegt großteilig in Ihrer eigenen Hand. Aber es kann bestimmt nichts schaden, wenn ich Ihnen an dieser Stelle doch noch von Herzen »Gesundheit« wünsche!

Ihre Doris Paas
Ernährungs- und Gesundheitspädagogin